Eine Oper von Thomas Adès
München, Herbst 2023
Jessica Poppe as Duches
Jenavieve Moore as Maid
Dan Chamandy as Electrician
Florian Dengler as Hotelmanager
Licht: Paul Robl Weronika Wrona
Regieassistenz: Amelie Käßer
Projektorchester der OC. mit:
Marc Kaufmann, Susanna Mrorper, Gregorio Spiller, Nella Balog, Andrej Spisiak, Masako Sakai, Oliver Klenk, Andreas Zippel, Luka Gantar, Pedro Rosenthal-Campuzano
Szenische Leitung Andreas Wiedermann
Musikalische Leitung Martin Wutz
Bühne/Kostüme Aylin Kaip
Frech, illiustrativ, plakativ, aber auch von großer surrealer Kraft zeigen sie fiktive Stationen eines verdämmernden Lebens im indirekten Licht eines Hotelzimmers - der letzten Station im Leben einer Frau, die wegen ihrer Promiskuität und ihrer Lebensgier regelmäßiger Gast in den Schlagzeilen der englischen Boulevardpresse gewesen ist.
Heute wirkt dieses Opernwerk aus den aufbruchstarken, vitalen 90ern, in denen die englischsprachigen Autor*innen die Theaterwelt dominierten, wie ein Abgesang auf das letzte hedonistische Jahrtausend. Die Schattenwelten, die Furcht vor Alter und Verfall, die Phantome eines allzu oder vielleicht nicht gelebten Lebens bevölkern die Bühne dieses mal komödiantischen, mal gespenstischen Stücls, das sich weder stilistisch, noch inhaltlich einem genre verpflichtet fühlt.
"Powder Her Face" ist die Skizze einer Obsession - die Dorian-Gray-Werdung einer realen Persönlichkeit, der vergebliche Versuch, die ewige Jugend festzuhalten, die Lust, das Begehren und Begehrtwerden, eine mal artifizielle, mal einfach nur schmutzige Story über eine Frau, die sich an die Fragmente eines luxoriösen, vielleicht auch sinnentleerten Lebens klammert.
"Powder Her Face" ist schamlose Retro- und Introspektive, oder auch einfach nur das auskomponierte Psychogramm einer untergehenden westlichen Welt, die sich an ihre eigene Amoral klammert wie an einen Rettungsanker.
Jazz, die unstillbare Sehnsucht nach persönlicher Freiheit und Befriedigung lassen diese Gespenstersonate zu einem Potpourri an vergangenen, erträumten und ersehnten Lüsten werden, eine Suche nach jenem Glück, das sich vermeintlich hinter dem ewigen Orgasmus verbirgt.
© Opera Contemporary
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